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Technische Daten  
Baujahr 1923
Gewicht 3,5 - 4 t
Höchstgeschwindigkeit       45 km/h
Fahrgestell Typ 1CS
Motor Typ V95 mit 34 PS
Verbrauch 22 l/100 km
Pumpe Magirus Hochdruck Zentrifugalpumpe Typ Z1 mit 1000 l/min bei 6 Bar
 
Anlässlich des Jubiläumsfestes im Herbst 2022 wurde eine kleine Broschüre über die Historie dieses Fahrzeugs herausgegeben. Sollten Sie Interesse daran haben, besteht die Möglichkeit diese gegen eine kleine Spende zu erhalten. Für weitere Infos, können Sie uns gerne kontaktieren.

Nach 1900 wurde der Marktgemeinde immer klarer, dass im Falle eines Großbrandes insbesondere nach dem Turmbrand vom 24. Juni 1902 beim Brandfall in Kloster und Basilika die vorhandenen Pferde- und Mannspritzen hoffnungslos veraltet und ungenügend waren. Beim königlichen Bezirksamt wurde 1910 ein Gesuch über den Zuschuss aus dem Fond zur Förderung des Feuerlöschwesens beantragt. Es sollte bis 1923 dauern, bis die finanziellen Mittel schließlich im Zuge der Währungskreise nach dem ersten Weltkrieg durch Abholzung eines größeren Teils des Gemeindewaldes und dessen Verkauf zusammengebracht werden konnten. Der Anschaffungspreis betrug damals astronomische 50 Millionen Mark.

 

Das Jahr 1923 brachte dem Verein ein Ergebnis von Besonderer Bedeutung, nämlich die Anschaffung einer Motorspritze. Wohl wenige Orte in der Größe von Ottobeuren werden sich einer solchen Spritze erfreuen können, und ihr Besitz wird jedem Einzelnen, wie auch der Gesamtheit, die an der Erhaltung unserer unvergleichlich schönen Kirche und der Klostergebäude interessiert ist, eine Beruhigung sein."

 

Ihren ersten Einsatz hatte die „leichte Bayern“ am 27. August 1923 bei einem Brand in Attenhausen. Während des zehnstündigen Einsatzes funktionierte die Motorspritze sehr gut und „übertraf alle Erwartungen“. In den kommenden Jahrzehnten folgten zahllose weitere örtliche und überörtliche Einsätze.

Man kann sich heute nur schwer vorstellen, wie der Einsatz mit diesem „Cabrio“ gewesen sein muste. Bereits nach dem extrem strengen Winter 1928/29 wurden sämtliche Fahrzeugneubauten mit geschlossenen Mannschaftskabinen ausgeführt. Holzräder, Blattfedern, Vollgummireifen und 45 km/h Spitze auf guter ebener Straße geben einem eine guten Eindruck wie wohl die Einsätze in Mindelheim, Kaufbeuern oder in Kempten ausgesehen haben. Nicht umsonst gibt es etliche Erzählungen, dass die „leichte Bayern“ samt Besatzung auf dem Rückmarsch eines überörtlichen Einsatzes „verlorenging“ und meist in einem Wirtshaus wiedergefunden wurde. Während des Krieges waren sogar selbst Löscheinsätze in Augsburg oder München keine Seltenheit.

 

 Am 28. April 1950 ergab die Untersuchung durch den TÜV:

Eingeschränkt einsatzfähig, verkehrsunsicher.

 

Der damalige Kommandant dazu:

„Dieses Fahrzeug ist einer Dauerbeanspruchung nicht mehr gewachsen und die Zuverlässigkeit ist in Frage gestellt. Durch abgefahrene Vollgummibereifung sind Überlandfahrten schauderhaft und langsam.“

Er konnte nicht ahnen, dass über 60 Jahre später immer noch die Originallackierung zum Zeitpunkt der Außerdienststellung vorhanden ist. Der Motor noch sehr gut erhalten und voll funktionsfähig ist und mit seinen 34 PS und dem Gewicht von 3,5 Tonnen noch immer eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 50 km/h erreicht.

„Man soll der alten Dame ihre Jahre ansehen und sie in Würde altern lassen“
 
Zwischen 1920 und 1931 wurden 29 baugleiche Autospritzen an Bayerische Feuerwehren ausgeliefert. Die Ottobeuer Autospritze gehört zu den ersten zehn ausgelieferten:
  • Passau   1921
  • Pfaffenhofen   18.02.1922
  • Neu Ulm   04.03.1922
  • Marktoberdorf   23.9.1922
  • Aichach (Bezirksspritze)   30.11.1922
  • Bad Tölz Februar 1923
  • Krumbach (Bezirksspritze)   14.2.1923
  • Wunsiegel (Bezirksmotorspritze)   14.2.1923
  • Memmingen   02.03.1923
  • Ottobeuren   21.04.1923
  • Erlangen   25.04.1923
  • Cham (Bezirksspritze)   11.05.1923
  • Deggendorf   15.05.1923
  • Freising Werksfeuerwehr Anton Schlüter   09.06.1923
  • Garmisch   04.08.1923